Ein offener Brief: Nachhaltigkeit als Arbeitsphilosophie

02/03/2023

Liebe Kund*Innen,

Ehrliches Naturhandwerk. Das heißt floristisches Gestalten im Einklang mit der Natur. Für mich eine Grundsatzentscheidung die jeden meiner Einkäufe von Blumen über Vasen und Auswahl an Kooperationspartner*Innen prägt.

In der heutigen Zeit kann man schnell einmal behaupten regional & saisonal zu gestalten. Mir ist es deshalb sehr wichtig hier meine Arbeitsphilosophie und floristischen Alltag zu erklären um beim Thema "Nachhaltigkeit & Regionalität" so transparent wie möglich zu sein.


Ich durfte meine floristische Lehre in Wien genießen und damit auch die Vorteile des Blumengroßmarktes mit seinen Schnittblumenproduzent*Innen aus der nahen Umgebung Wien/Niederösterreich/Ungarn. (Mehr Details dazu unter Elena's Story ) In Salzburg gestaltet sich das Angebot allein schon durch die alpine Lage und das kältere Klima etwas schwieriger.

Mein Ziel ist es dennoch eine natürliche, lebendige und vor allem regionale Floristik anbieten zu können. Das schaffe ich durch ein stetig wachsendes Netzwerk von Privatgarten Besitzer*Innen die mich dankenswerter Weise immer wieder mit meiner Schere ein paar Schätze schneiden lassen. Ein paar regionale Schnittblumengärtnereien gibt es auch in Salzburg, nur ist deren Angebot vor allem auf den Sommer begrenzt. Mein blumiges Repertoire wurde dieses Jahr in Form von 9 Laufmetern Hochbeeten vor meinem Atelier erweitert. Meine Investition in die Zukunft, denn der Aufbau eines eigenen Sortiments wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen.


Die größten gestalterischen Herausforderungen sind die Randsaisonen (Frühling/Winter). Dieser Herausforderung war ich mir vor meiner Selbstständigkeit natürlich bewusst, dennoch wollte ich mich von Anfang an nicht beugen. Denn auch wenn es viel einfacher wäre nur mit Importware zu arbeiten, die Ästhetik die ich verfolge ist mit reiner Importware nicht zu erreichen.

Und so befinde ich mich auf einer Gratwanderung zwischen: Was gibt mir die Natur meiner Umgebung gerade jetzt? Und: Was ist meine floristische Vision oder der Wunsch meiner Kund*Innen?

Ich ziehe daher meinen Kreis der Regionalität für Schnittblumen/Pflanzen über Österreich, Deutschland, Italien & in Ausnahmen entferntere Teile Europas. Wobei ich immer zuerst mit den Schätzen anfange zu planen die "direkt vor meiner (Ateliers) Türe" wachsen.

Mir sind ehrliche Produkte und Wertschätzung vom Vorhandenen sehr wichtig. Daher arbeite ich beispielsweise mit über Monate fein säuberlich zusammen gesammelten Antiquitäten (Vasen, Kerzenständer), lege viel Wert auf Handarbeit aus Europa (Vasen, Bänder, Kerzen) und möchte auch meine Investitionen in der Region halten (HandwerkerInnen, Kooperationen, Netzwerk).

Ich hoffe Ihnen auf diesem Weg meine Arbeitsphilosophie und den Kompass hinter meiner floralen Gestaltung etwas näher gebracht zu haben. Feedback und ein konstruktiver Austausch sind herzlich willkommen.

- Elena Hofmann